Ein Kieferorthopäde richtet Schiefstellungen
Wenn die Zähne und der Kiefer eine Fehlstellung aufweisen, dann kommt dieser besondere Zweig der Zahnmedizin ins Spiel. Es wird mit spezifischen Instrumenten vom Kieferorthopäden am menschlichen Kiefer ein Eingriff vorgenommen, wenn eine entsprechende Fehlstellung festgestellt wird. Die Ursprünge der Kieferorthopädie sind im Jahre 1836 zu suchen, denn dort wurden bereits erste Eingriffe bei Carl von Preußen vorgenommen.
Bevor ein medizinischer Eingriff bei einem Kieferorthopäden erfolgt, beginnt dieser zuerst mit einer Diagnose des zahnmedizinischen Problems. Dabei achtet er darauf, wie der Ober- und der Unterkiefer zueinander stehen und wie die Zähne angeordnet sind. Hierbei wird meistens eine Röntgenaufnahme angefertigt. Im Rahmen einer kieferorthopädischen Untersuchung werden die Fehlstellungen der Zähne klassifiziert und eingeteilt, damit der Arzt einen genauen Überblick erhält. Viele Eingriffe eines Kieferorthopäden erfolgen bereits im Kindesalter, denn zu dieser Zeit hat man noch die Möglichkeit einen Grundstein für ein gesundes Gebiss zu legen. Neben ästhetischen Eingriffen sind auch oftmals für eine gute Bissfestigkeit medizinische Maßnahmen notwendig.
Von einem Kieferorthopäden kann bei Kleinkindern bereits festgestellt werden, ob die Zähne zum Beispiel zu eng stehen, ob es einen Überbiss, einen Kreuzbiss oder andere Probleme gibt. Um in der Kieferorthopädie zu arbeiten, muss man nach dem Studium der Zahnmedizin eine Ausbildung zum Fachzahnarzt absolvieren. Damit diese Weiterbildung im Bereich der Kieferorthopädie auch anerkannt wird, muss man mindestens für ein Jahr die Tätigkeit als Allgemeinzahnarzt nachweisen. Danach erfolgt dann eine dreijährige Fachzahnarztausbildung. Man muss dann einen Teil dieser Zeit an einer anerkannten Uniklinik absolvieren und den anderen Anteil der Zeit kann man in einer Praxis für Kieferorthopädie verbringen.
Im Bereich des Kiefers sorgt der Orthopäde bereits im Vorfeld dafür, dass durch seine gezielten Eingriffe eine Veränderung des Kieferknochens ausbleibt. Viele Zahnfehlstellungen können durch eine Zahnspange reguliert werden. Dies ist allerdings ein langwieriger Prozess, der bis zu fünf Jahre dauern kann. Hier muss im Vorfeld entschieden werden, ob es eine feste oder herausnehmbare Spange sein muss. Aber auch im Bereich der Zahnprothetik sind Kieferorthopäden tätig und arbeiten heute im Bereich der Implantat-Technik mit Zahnersatz, der trotz Zahnlücken oder fehlenden Gebissteilen weiterhin ein schönes und ästhetisches Lächeln ermöglicht. Dabei kann der Zahnersatz direkt in den Kiefer verankert werden und die Implantate sehen täuschend echt aus.
Des Weiteren findet eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kieferorthopädie und der Kieferchirurgie statt, so auch bei A.M. DDr. Scheiderbauer. Wenn keine orthopädischen Maßnahmen mehr helfen, dann werden chirurgische Eingriffe notwendig. Um die Zahngesundheit zu erhalten, wird auch in der Kieferorthopädie eine Prophylaxe durchgeführt, denn dann erkranken die Zähne wesentlich weniger. Des Weiteren findet im Bereich der Kieferorthopädie oftmals auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem allgemeinen Orthopäden statt.